Tanzen im Sportunterricht

Als ich das erste Mal Tanzen im Sportunterricht anleitete, war die Stimmung in der Klasse gemischt. Viele Schüler*innen schauten skeptisch, einige witzelten, und ein paar versteckten sich regelrecht in den hinteren Reihen. Doch als die Musik begann und die ersten einfachen Grundschritte ausprobiert wurden, lockerte sich die Atmosphäre spürbar.

aWir starteten mit der Choreografie zu „Macarena“ von Los del Rio. Die Schritte sind weltweit bekannt und so einfach, dass wir sie schnell einstudierten. Mit der gesamten Klasse in Blockaufstellung tanzten wir gemeinsam. Es dauerte nicht lange, bis auch die Schüler*innen aus dem ersten und dritten Drittel der Halle hinter der Trennwand hervorkamen, um zu schauen, was wir machten – um schließlich mitzumachen. Schnell wandelte sich die Unsicherheit in Begeisterung. Lachen, kreative Bewegungen und gegenseitige Motivation füllten die Turnhalle. Am Ende der Stunde wollten alle die Choreografie ein weiteres Mal durchgehen – nicht, weil es Teil des Plans war, sondern weil sie einfach Spaß daran hatten.

Tanzen im Sportunterricht hat das Potenzial, nicht nur Bewegungsfreude zu vermitteln, sondern auch die Klassengemeinschaft zu stärken und nachhaltige positive Erinnerungen zu schaffen. In diesem Artikel möchte ich dir zeigen, wie du Tanzen erfolgreich in den Sportunterricht integrieren kannst.

Warum Tanzen im Sportunterricht wichtig ist

Praxistipps für die Umsetzung von Tanzen im Sportunterricht

Welche Tanzstile eignen sich für den Sportunterricht? Wie baue ich meine Unterrichtsstunden auf? Gibt es Unterrichtsmaterial zum Thema Tanzen? Welche Herausforderungen kommen auf mich zu?

Auswahl geeigneter Tanzstile

Die Auswahl des Tanzstils kann eine große Rolle spielen. Anfänger*innen mit komplexen koordinativen Bewegungen aus dem Breakdance zu konfrontieren, kann schnell zu Demotivation führen.

Zum Einstieg in den Lernbereich eignen sich erfahrungsgemäß sehr einfache Gruppentänze. Du kennst sie vielleicht aus dem Urlaub. Sehr einfache Choreografien gibt es z.B. zu Macarena und YMCA. Deine Schüler*innen können durch die einfachen Schritte sehr schnell Erfolgserlebnisse sammeln, was sie für den Lernbereich Tanzen offener werden lässt.

Richtig toll eignet sich auch immer wieder der DTV-Tanz des Jahres. Die Tänze sind einfach aufgebaut und dank der Anleitungen (PDF und Video) schnell zu erlernen. Hier findest du eine große Datenbank an einfachen Choreografien, die jedes Jahr erweitert wird.

Jugendliche lieben dynamische und moderne Tanzstile, die Beweglichkeit und Kreativität fördern. Breakdance eignet sich besonders gut für Schüler*innen, die Freude an akrobatischen Elementen haben. Da Breakdance eine breite Palette an Schritten mitbringt, eignet es sich hervorragend für differenzierten Sportunterricht. 

Stundenaufbau

Wenn ich Tanzen unterrichte, baue ich die einzelnen Stunden während des Lernbereichs ähnlich auf:

Zu Beginn einer Sportstunde steht natürlich die allgemeine Erwärmung an. Hier kennst du dich bestens aus. In der spezifischen Erwärmung eignen sich verschiedene kleine Tanzspiele, wie z.B.:

  • Balltanz
  • Zeitungstanz
  • Limbo
  • Ententanz
  • Vater Abraham
  • Luftballontanz
  • uvm.

Im Hauptteil I erarbeite ich mit den Schüler*innen frontal in Blockaufstellung eine neue Choreografie eines Gruppentanzes. Dabei wähle ich in der ersten Stunde, wie bereits beschrieben, Macarena und steigere mich langsam von Stunde zu Stunde in der Komplexität. Hier sind einige weitere Beispiele für einfache Gruppentänze:

  • Macarena
  • Las Ketchup
  • YMCA
  • So ein schöner Tag
  • Time Warp aus Rocky Horror Picture Show
  • uvm.

Im Hauptteil II erarbeiten sich die Schüler*innen mit Hilfe von Stationskarten eigenständig verschiedene Grundschritte. In der fünften und sechsten Klasse nutze ich hierfür absolute Basics, die sich auch in der Aerobic wieder finden, wie z.B. den V-Step, A-Step usw. Ab Klasse 7 verwende ich Grundschritte aus dem Breakdance.

Das Ziel soll es sein, sich anhand eines Anforderungskatalogs als kleine Gruppe eine eigene Choreografie zusammenzustellen. So arbeiten die Schüler*innen über vier bis fünf Wochen an ihrer Choreografie und du als Lehrkraft hast genügend Zeit, um deine Energie dahin fließen zu lassen, wo sie am meisten gebraucht wird.

Für einen freudbetonten Abschluss tanzen wir am Ende der Stunde noch mal alle zusammen die Choreografien der vorherigen Stunden, die wir schon können und die, in der aktuellen Stunde, neu gelernte.

Umgang mit Herausforderungen

Das Beste vorab; Tanzen kann an jedem Ort, in jedem Raum und zu jeder Uhrzeit unterrichtet werden. Du brauchst weder eine Halle, noch bestimmte Sportgeräte. Theoretisch ist nicht einmal Sportkleidung nötig.

Dennoch bringt auch der Lernbereich Tanzen einige Herausforderungen für dich und deine Schüler*innen mit sich. Dabei geht es zum einen darum, die Schüchternheit zu überwinden. Hier eignet sich der Einstieg mit mit lockeren Warm-Ups oder Tanz-Spielen, um Hemmungen abzubauen. Eine wertschätzende und humorvolle Atmosphäre ist entscheidend, um dich selbst und die Kinder und Jugendlichen für die Tanzstunde vorzubereiten.

Vielleicht denkst du dir gerade: „Ich kann doch selbst gar nicht tanzen.“ Niemand muss ein* Profitänzer*in sein, um Tanzen im Sportunterricht zu unterrichten. Fortbildungen oder Online-Tutorials können dabei helfen, sich grundlegende Schritte anzueignen. Beispielsweise kannst du mit unserem Material zu den Grundschritten auch ganz leicht selbst die Schritte lernen, da zu jedem Schritt zusätzlich ein Video hinterlegt ist, bevor du sie mit deinen Schülerinnen und Schülern einstudierst.

Begeisterung und Gemeinschaft durch Tanz

Tanzen im Sportunterricht ist eine wunderbare Möglichkeit, Bewegung, Spaß und Gemeinschaft zu vereinen. Es bietet nicht nur eine Abwechslung zu klassischen Sportarten, sondern auch einen kreativen Raum, in dem sich Schüler*innen ausdrücken und gemeinsam wachsen können. Mit den richtigen Methoden und etwas Mut kannst du dieses vielseitige Thema umsetzen und dabei erleben, wie aus anfänglicher Skepsis echte Begeisterung wird. Probiere es aus – deine Schüler*innen werden es lieben!

Als ich das erste Mal Tanzen im Sportunterricht anleitete, war die Stimmung in der Klasse gemischt. Viele Schüler*innen schauten skeptisch, einige witzelten, und ein paar versteckten sich regelrecht in den hinteren Reihen. Doch als die Musik begann und die ersten einfachen Grundschritte ausprobiert wurden, lockerte sich die Atmosphäre spürbar.

aWir starteten mit der Choreografie zu „Macarena“ von Los del Rio. Die Schritte sind weltweit bekannt und so einfach, dass wir sie schnell einstudierten. Mit der gesamten Klasse in Blockaufstellung tanzten wir gemeinsam. Es dauerte nicht lange, bis auch die Schüler*innen aus dem ersten und dritten Drittel der Halle hinter der Trennwand hervorkamen, um zu schauen, was wir machten – um schließlich mitzumachen. Schnell wandelte sich die Unsicherheit in Begeisterung. Lachen, kreative Bewegungen und gegenseitige Motivation füllten die Turnhalle. Am Ende der Stunde wollten alle die Choreografie ein weiteres Mal durchgehen – nicht, weil es Teil des Plans war, sondern weil sie einfach Spaß daran hatten.

Tanzen im Sportunterricht hat das Potenzial, nicht nur Bewegungsfreude zu vermitteln, sondern auch die Klassengemeinschaft zu stärken und nachhaltige positive Erinnerungen zu schaffen. In diesem Artikel möchte ich dir zeigen, wie du Tanzen erfolgreich in den Sportunterricht integrieren kannst.

Warum Tanzen im Sportunterricht wichtig ist

Praxistipps für die Umsetzung von Tanzen im Sportunterricht

Welche Tanzstile eignen sich für den Sportunterricht? Wie baue ich meine Unterrichtsstunden auf? Gibt es Unterrichtsmaterial zum Thema Tanzen? Welche Herausforderungen kommen auf mich zu?

Auswahl geeigneter Tanzstile

Die Auswahl des Tanzstils kann eine große Rolle spielen. Anfänger*innen mit komplexen koordinativen Bewegungen aus dem Breakdance zu konfrontieren, kann schnell zu Demotivation führen.

Zum Einstieg in den Lernbereich eignen sich erfahrungsgemäß sehr einfache Gruppentänze. Du kennst sie vielleicht aus dem Urlaub. Sehr einfache Choreografien gibt es z.B. zu Macarena und YMCA. Deine Schüler*innen können durch die einfachen Schritte sehr schnell Erfolgserlebnisse sammeln, was sie für den Lernbereich Tanzen offener werden lässt.

Richtig toll eignet sich auch immer wieder der DTV-Tanz des Jahres. Die Tänze sind einfach aufgebaut und dank der Anleitungen (PDF und Video) schnell zu erlernen. Hier findest du eine große Datenbank an einfachen Choreografien, die jedes Jahr erweitert wird.

Jugendliche lieben dynamische und moderne Tanzstile, die Beweglichkeit und Kreativität fördern. Breakdance eignet sich besonders gut für Schüler*innen, die Freude an akrobatischen Elementen haben. Da Breakdance eine breite Palette an Schritten mitbringt, eignet es sich hervorragend für differenzierten Sportunterricht. 

Stundenaufbau

Wenn ich Tanzen unterrichte, baue ich die einzelnen Stunden während des Lernbereichs ähnlich auf:

Zu Beginn einer Sportstunde steht natürlich die allgemeine Erwärmung an. Hier kennst du dich bestens aus. In der spezifischen Erwärmung eignen sich verschiedene kleine Tanzspiele, wie z.B.:

  • Balltanz
  • Zeitungstanz
  • Limbo
  • Ententanz
  • Vater Abraham
  • Luftballontanz
  • uvm.

Im Hauptteil I erarbeite ich mit den Schüler*innen frontal in Blockaufstellung eine neue Choreografie eines Gruppentanzes. Dabei wähle ich in der ersten Stunde, wie bereits beschrieben, Macarena und steigere mich langsam von Stunde zu Stunde in der Komplexität. Hier sind einige weitere Beispiele für einfache Gruppentänze:

  • Macarena
  • Las Ketchup
  • YMCA
  • So ein schöner Tag
  • Time Warp aus Rocky Horror Picture Show
  • uvm.

Im Hauptteil II erarbeiten sich die Schüler*innen mit Hilfe von Stationskarten eigenständig verschiedene Grundschritte. In der fünften und sechsten Klasse nutze ich hierfür absolute Basics, die sich auch in der Aerobic wieder finden, wie z.B. den V-Step, A-Step usw. Ab Klasse 7 verwende ich Grundschritte aus dem Breakdance.

Das Ziel soll es sein, sich anhand eines Anforderungskatalogs als kleine Gruppe eine eigene Choreografie zusammenzustellen. So arbeiten die Schüler*innen über vier bis fünf Wochen an ihrer Choreografie und du als Lehrkraft hast genügend Zeit, um deine Energie dahin fließen zu lassen, wo sie am meisten gebraucht wird.

Für einen freudbetonten Abschluss tanzen wir am Ende der Stunde noch mal alle zusammen die Choreografien der vorherigen Stunden, die wir schon können und die, in der aktuellen Stunde, neu gelernte.

Umgang mit Herausforderungen

Das Beste vorab; Tanzen kann an jedem Ort, in jedem Raum und zu jeder Uhrzeit unterrichtet werden. Du brauchst weder eine Halle, noch bestimmte Sportgeräte. Theoretisch ist nicht einmal Sportkleidung nötig.

Dennoch bringt auch der Lernbereich Tanzen einige Herausforderungen für dich und deine Schüler*innen mit sich. Dabei geht es zum einen darum, die Schüchternheit zu überwinden. Hier eignet sich der Einstieg mit mit lockeren Warm-Ups oder Tanz-Spielen, um Hemmungen abzubauen. Eine wertschätzende und humorvolle Atmosphäre ist entscheidend, um dich selbst und die Kinder und Jugendlichen für die Tanzstunde vorzubereiten.

Vielleicht denkst du dir gerade: „Ich kann doch selbst gar nicht tanzen.“ Niemand muss ein* Profitänzer*in sein, um Tanzen im Sportunterricht zu unterrichten. Fortbildungen oder Online-Tutorials können dabei helfen, sich grundlegende Schritte anzueignen. Beispielsweise kannst du mit unserem Material zu den Grundschritten auch ganz leicht selbst die Schritte lernen, da zu jedem Schritt zusätzlich ein Video hinterlegt ist, bevor du sie mit deinen Schülerinnen und Schülern einstudierst.

Begeisterung und Gemeinschaft durch Tanz

Tanzen im Sportunterricht ist eine wunderbare Möglichkeit, Bewegung, Spaß und Gemeinschaft zu vereinen. Es bietet nicht nur eine Abwechslung zu klassischen Sportarten, sondern auch einen kreativen Raum, in dem sich Schüler*innen ausdrücken und gemeinsam wachsen können. Mit den richtigen Methoden und etwas Mut kannst du dieses vielseitige Thema umsetzen und dabei erleben, wie aus anfänglicher Skepsis echte Begeisterung wird. Probiere es aus – deine Schüler*innen werden es lieben!

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