„Was hat das bitte mit Politik zu tun?“ – Diese Frage hörst du vielleicht öfter, wenn du versuchst, politische Themen in der Sek I oder II greifbar zu machen. Und ehrlich gesagt: Wer nur mit Textquellen, Erklärvideos und Tafelbildern arbeitet, hat es schwer, junge Menschen für Demokratie, Partizipation und komplexe Entscheidungsprozesse zu begeistern.
Dabei gibt es längst Möglichkeiten, Politikunterricht spannend, handlungsorientiert und digital zu gestalten – ohne die Inhalte zu verwässern.
So wird Minecraft zum Werkzeug politischer Bildung
Ein Beispiel dafür ist unser Projekt „Stadt der Zukunft“, bei dem Schüler*innen in Minecraft ihre eigene Stadt planen und bauen. Klingt nach Spielerei? Ist es auch, aber mit Tiefgang. Denn die Jugendlichen beschäftigen sich dabei ganz praktisch mit Fragen wie:
- Wie wollen wir in Zukunft leben?
- Was braucht eine Stadt, damit alle Menschen gut zusammenleben können?
- Wie gehen wir mit Konflikten, Ressourcen und Verantwortung um?
Und: Sie lernen nicht nur inhaltlich, sondern auch methodisch. Die Gruppen müssen ihre Aufgaben aufteilen, sich organisieren, gemeinsam Entscheidungen treffen, Zeitpläne einhalten und reflektieren, was gut oder weniger gut funktioniert hat. Ganz nebenbei wird dabei trainiert, was im späteren Leben mindestens genauso wichtig ist wie Fachwissen: Teamarbeit, Selbststrukturierung und Problemlösungskompetenz.
Minecraft wird hier zum Werkzeug, um politische Bildung erlebbar zu machen und du als Lehrkraft begleitest diesen Prozess methodisch und pädagogisch fundiert.
Wie das funktioniert, was du dafür brauchst und wie du mit einfachen Mitteln startest, erfährst du in diesem Artikel und ausführlich in unserer kostenlosen Handreichung für Lehrkräfte.
Projekt „Stadt der Zukunft“: Politische Bildung mit Minecraft umsetzen
In unserem Projekt „Stadt der Zukunft“ schlüpfen die Schüler*innen in die Rolle einer Planungsgruppe. Ihr Auftrag: Eine moderne, lebenswerte Stadt entwerfen, die die Herausforderungen der Zukunft meistert. Es geht um Nachhaltigkeit, Mobilität, Zusammenleben und den sinnvollen Einsatz von Technologie.
Doch statt Arbeitsblätter auszufüllen oder sich durch Textquellen zu kämpfen, setzen die Schüler*innen ihre Ideen direkt in Minecraft um. Sie planen Verkehrsnetze, gestalten Grünflächen, diskutieren über Energieversorgung und entscheiden, wo Schulen, Wohngebiete oder öffentliche Räume entstehen sollen.
Dabei erleben sie hautnah, was es heißt, Entscheidungen für eine Gemeinschaft zu treffen und die Konsequenzen dieser Entscheidungen direkt in ihrer gebauten Welt zu sehen. Sie müssen Kompromisse eingehen, sich abstimmen, umplanen, verwerfen, neu denken. Genau das macht Politik auf kommunaler Ebene aus und genau das bildet dieses Projekt realistisch ab.
Gleichzeitig werden zentrale politische Kompetenzen gefördert:
- Urteilsbildung: Welche Lösungen sind nachhaltig?
- Partizipation: Wie entscheiden wir im Team?
- Handlungsorientierung: Wie setzen wir Ideen konkret um?
- Reflexion: Was funktioniert und was nicht?
Minecraft wird hier zur Lernplattform mit politischem Tiefgang. Und das Beste: Die Schüler*innen sind mit Begeisterung dabei, weil sie etwas erschaffen dürfen, das ihnen gehört.
5 Dinge, die du vor dem Start wissen solltest
Minecraft kann dein Politikunterrichts-Game wirklich verändern, aber: Ohne Struktur kann das Projekt schnell im kreativen Chaos versinken. Damit dein Einstieg gelingt und das Projekt fachlich wie organisatorisch trägt, gibt es fünf Schritte, die du unbedingt im Blick behalten solltest. Sie sorgen dafür, dass du von Anfang an klar, souverän und gut vorbereitet in die Stunde gehst und deine Klasse mitzieht statt ausbremst.
✅ In unserer kostenlosen Handreichung findest du zu jedem dieser Punkte praxisnahe Tipps, Schritt-für-Schritt-Anleitungen, technische Checklisten und konkrete Unterrichtsmaterialien. Damit du nicht bei Null starten musst, sondern mit Plan.
Stadt der Zukunft: so startest du mit deiner Klasse ins Projekt
Bevor deine Schüler*innen in Minecraft bauen dürfen, braucht es eins: Verständnis für das, was sie da eigentlich gestalten sollen. Deshalb startet unser Projekt „Stadt der Zukunft“ nicht mit Technik – sondern mit Inhalt.
In der ersten Unterrichtsstunde steht die Themenfindung im Mittelpunkt. Deine Klasse bekommt einen Informationstext, der die Herausforderungen zeigt, vor denen moderne Städte heute stehen:
- Platzmangel und Wohnraum
- Verkehr, Lärm und Mobilität
- Klimaanpassung und Nachhaltigkeit
- Soziales Zusammenleben
- Digitalisierung und Zukunftstechnologie
Ziel ist es, die Schüler*innen zum Nachdenken zu bringen: Wie wollen wir eigentlich in Zukunft leben? Und was braucht eine Stadt, damit das gelingt?
1. Einzelarbeit mit Tiefe, aber niederschwellig
Nach dem Lesen bearbeiten die Schüler*innen zwei Reflexionsaufgaben – allein und in Ruhe. Sie sammeln erste Ideen, überlegen, was ihnen selbst wichtig wäre und lernen, dass Stadtplanung mehr bedeutet als „Häuser bauen“. So entsteht ganz automatisch eine Haltung zur Aufgabe. Und genau darauf kommt es in der politischen Bildung an.
2. Vom Denken ins Planen – gemeinsam als Gruppe
Erst danach geht es in die Gruppenphase. Jetzt wird’s kreativ! Auf dem Arbeitsblatt „Ideen für unsere Stadt der Zukunft“ halten die Teams fest:
- Welche Probleme sie in ihrer Stadt lösen wollen
- Was ihnen wichtig ist (z. B. Gleichberechtigung, Klima, Mobilität)
- Welche Bereiche es geben soll – und wer was übernimmt
Das fördert Kommunikation, Struktur und Verantwortungsübernahme, ganz ohne „Didaktik-Schwere“. Und ganz ohne Minecraft – das kommt erst später.
Alle Materialien für die komplette Unterrichtsreihe, vom Einleitungstext zu den Herausforderungen bis zum Bautagebuch und der Bewertung, bekommst du in unserem Materialpaket. So startest du nicht bei Null, sondern mit Plan und sparst wertvolle Zeit in der Vorbereitung.
Lernaufgabe mit Minecraft: Die Stadt der Zukunft | Kommunalpolitik
9,99 €
Minecraft als Chance für zeitgemäßen Politikunterricht
Minecraft im Politikunterricht ist mehr als nur eine nette Abwechslung. Es ist eine echte Chance, Schüler*innen aktiv, kreativ und verantwortungsvoll mit politischen Fragen in Kontakt zu bringen, auf eine Weise, die motiviert und hängen bleibt.
Das Projekt „Stadt der Zukunft“ zeigt, wie politische Bildung auch projektorientiert, digital und lebensnah funktionieren kann, ohne stundenlange Erklärungen, ohne reines Faktenlernen. Stattdessen: Erleben, Entscheiden, Reflektieren. Und das Beste? Du brauchst dafür keine Technikexpertin und keinen Informatikraum. Nur Neugier, Offenheit und ein gutes Materialpaket.
Jetzt starten – mit der kostenlosen Handreichung
Unsere Handreichung zeigt dir Schritt für Schritt, was du vorbereiten musst, wie du Minecraft clever einsetzt, welche Funktionen wirklich wichtig sind und wie du Fehler vermeidest, bevor sie entstehen.
Du bekommst außerdem:
- Checklisten für Technik, Unterricht und Datensicherung
- pädagogische Tipps, die sich wirklich bewährt haben
- und den perfekten Einstieg ins Projekt mit passenden Materialien zur Themenfindung
Weiterführende Ressourcen
- Minecraft Education(offizielle Seite): Alles rund um Minecraft Education, inklusive Download, Tutorials & Ressourcen
- Erste Schritte für Lehrkräfte: Einstiegshilfe für Lehrer*innen inkl. Einrichtung und Classroom-Tools
- Stundenpläne & Projekte: Viele fertige Unterrichtseinheiten zu Politik, Umwelt, Geschichte etc.